dpa / news aktuell - ots, 07.07.2003 

Vorhersagbare Blutzuckerwerte ohne Schwankungen

Lang wirksames Insulin Detemir setzt neuen Standard in der Diabetesbehandlung

Bremen (ots) - Die intensivierte Insulintherapie (ICT) mit engmaschigen Blutzuckerkontrollen und mehrfachen Injektionen von kurz und lang wirksamen Insulinen ist bei Typ 1 Diabetes "State of the Art". Auch bei Typ 2 Diabetikern und Kindern wird diese Therapieform zunehmend durchgeführt. Daran ließ Prof. Thomas Pieber aus Graz (Österreich) auf dem Novo Nordisk Symposium anlässlich der Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) in Bremen keinen Zweifel. Ziel dieser Form der Insulintherapie ist es, die Insulinausschüttung des gesunden Menschen so gut wie möglich nachzuahmen und eine enge Stoffwechselkontrolle zu gewährleisten. Trotz aller Fortschritte in der Insulinentwicklung sei jedoch ein weitgehend normnahes Blutzuckerprofil in der Praxis bislang nur schwer zu erzielen. Nach Pieber liegt das Problem vor allem darin, den natürlichen gleichmäßigen Insulinspiegel zwischen den Mahlzeiten angemessen zu substituieren. Deshalb stellte sich für ihn die Frage: "Sind wir wirklich zufrieden mit den aktuellen Therapiemöglichkeiten oder brauchen wir ein neues Verzögerungsinsulin zur Deckung der Basalrate?"

Ein ideales Basalinsulin sollte seiner Meinung nach folgende Eigenschaften aufweisen: Es müsse bei neutralem pH-Wert lösbar und damit mit anderen Insulinen mischbar sein, eine möglichst vorhersehbare Insulinaufnahme sowie ein flaches und physiologisches Wirkprofil gewährleisten und das Risiko gefährlicher Unterzuckerungen reduzieren. Es solle außerdem nur ein- bis zweimal täglich injiziert werden und dürfe keine lokalen Veränderungen an der Einstichstelle hervorrufen.

Insulin Detemir: Weniger Blutzuckerschwankungen und Unterzuckerungen


Ein Insulin, das diesen Anforderungen gerecht wird, ist das neue lang wirksame Insulinanalogon Insulin Detemir, das voraussichtlich 2004 in Deutschland erhältlich sein wird. Aufgrund einer molekularen Strukturveränderung besitzt Insulin Detemir die Fähigkeit, reversibel an das Eiweiß Albumin zu binden. Nach subkutaner Injektion wird die Wirkung des Insulins in einem Prozess der kontinuierlichen Albuminbindung und -trennung verlängert. Das Ergebnis dieses einzigartigen Wirkmechanismus ist eine gleichmäßige Insulinwirkung über viele Stunden. Wie sich das auf die Praxis auswirkt, zeigte Pieber anhand aktueller Studiendaten bei Patienten mit Typ 1 Diabetes. Verglichen mit humanem Verzögerungsinsulin (NPH) hat Insulin Detemir ein flacheres und geradlinigeres Wirkprofil und sorgt so für stabile und konstante Blutzuckerspiegel. Seine Wirkung ist abhängig von der Dosierung. In therapeutisch relevanter Dosis von 0,4 IU/kg senkt Insulin Detemir den Blutzuckerspiegel über rund 20 Stunden. "Die verlängerte Wirkdauer macht deshalb eine ein- oder zweimal tägliche Gabe möglich", so Pieber. Darüber hinaus haben eine Reihe klinischer Studien gezeigt: Das neue lang wirksame Insulinanalogon reduziert das Risiko nächtlicher Hypoglykämien und führt nicht zu einer Gewichtszunahme. "Entscheidend ist, dass Insulin Detemir im Vergleich zu herkömmlichen Verzögerungsinsulinen zu weniger Blutzuckerschwankungen führte", fasste Pieber abschließend zusammen. Denn gerade für Patienten, die auf Insulin angewiesen sind, sind vorhersagbare Blutzuckerspiegel eine therapeutische Notwendigkeit.

Pressekontakt: Haas & Health Partner Public Relations GmbH Michaela
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