Diabetes News, 02.06.2003 „Kardiale Frühdiagnostik beim Diabetiker – warum, wann, wo, womit?“Diabetes: Angriff auf das Herz „von allen Seiten“Pressekonferenz der Stiftung „Der herzkranke Diabetiker“ zur 38. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft 2003
Zweitens greift der Diabetes die Nervenfasern an. „Etwa 30 % aller langjährigen Diabetiker weisen eine ge­störte Funktion des Herz-Nervensystems auf“, stellte PD Dr. Oliver Schnell, München, fest. „Aber auch neu entdeckte Diabetiker können von diesen Störungen be­troffen sein.“ Sind die Nervenfasern am Herzen geschädigt, dann können Signale nicht mehr fehlerfrei und schnell übertragen werden. Das Herz gerät aus dem Takt und kann besonders auf unterschiedliche Belastung (Tag/Nacht, Bewegung/Ruhe) nicht mehr an­gemessen reagieren – die Gefahr für den „plötzlichen Herztod“ steigt.
„Millionen Bundesbürger wissen überhaupt nicht, dass sie einen Diabetes mellitus haben und Hunderttausende Diabetiker völlig ohne Herzbeschwerden wissen nicht, dass sie herzinfarktgefährdet sind“, warnte Dr. Rolf Dörr, Dresden. Die Experten waren sich aber darin einig, dass es so weit gar nicht erst kommen müsse: „In einer breiten interdis­ziplinären Zusammenarbeit von Hausärzten, Diabetologen und Kardiologen lässt sich für jeden Patienten ein individueller Therapieansatz finden“, so Tschöpe. „Dazu gehört neben der Behandlung des Zuckerstoffwechsels eben auch die Vorbeugung von Gefäßschäden.“ Der Kardiologe stellte in diesem Zusammenhang neueste Daten der DIAD-Studie
(= “Detection of Ischemia in Asymptomatic Dia­betics“), die mittels SPECT-Myokardszinti­graphie
erhoben wurden, vor. Demnach liegt bei jedem vierten bis fünften Diabetiker ohne jegliche Herzsymptome eine
ma­nifeste koronare Herzkrankheit mit Herzinfarktgefährdung vor. Dörr: „Wir dürfen bei Diabetikern
nicht auf Herzsymptome warten, zumal der Infarkt häufig das erste Symptom ist.“ Schnell ergänzte: “Diabetiker
sollten jährlich durch EKG-basierte kardiale Funktionstests auf das Vorliegen von Störungen des autonomen
Nerven­systems untersucht werden.“ Liegen solche Ner­venstörungen vor, müsse eine eingehende
Herzdiagnostik folgen.
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