Informationsdienst Wissenschaft (idw), 18.03.2005 

Bittersüßes Thema - GBE-Heft "Diabetes mellitus" erschienen

Nach Schätzungen ist bei rund vier Millionen Frauen und Männern in Deutschland ein Diabetes mellitus diagnostiziert worden. Die so genannte Zuckerkrankheit geht häufig mit Begleiterkrankungen und Folgeschäden einher und bedeutet dann für viele Betroffene eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität, die Lebenserwartung ist teilweise deutlich verringert. Diabetes ist zudem ein wesentlicher Faktor für die Inanspruchnahme von Leistungen im Gesundheitswesen. Im neuen Heft der Gesundheitsberichterstattung (GBE) sind umfangreiche Daten und Fakten zum Thema Diabetes zusammengestellt. Auf gut 30 Seiten wird ein Überblick geboten über Diabetesformen und Krankheitsverlauf, Verbreitung, Risiken, Prävention, Begleitprobleme, Folgen, moderne Therapie- und Versorgungskonzepte sowie die Kosten, die durch Diabetes mellitus entstehen.

Diabetes mellitus umfasst im Wesentlichen zwei Krankheitsbilder, denen eine dauerhafte Störung der Blutzuckerregulation gemeinsam ist. Der größte Teil der Diabetes-Patienten, 90 Prozent, hat einen so genannten Typ-2-Diabetes, der vorwiegend Menschen jenseits des 40. Lebensjahres betrifft. Er ist (im Gegensatz zum Typ-1-Diabetes) eng mit der Lebensweise verknüpft, vor allem mit dem Ernährungs- und Bewegungsverhalten. Hier bestehen auch große Potenziale für die Prävention.

Prävention und Behandlung des Diabetes erfordern einen umfassenden interdisziplinären Ansatz und die Einbindung der Betroffenen. Zwar haben moderne Therapiestrategien und neue Ansätze wie die Patientenschulung die Situation von Diabeteskranken verbessert. Weitere Fortschritte in Therapie und der Prävention von Spätschäden werden erwartet durch die als integrierte Versorgungskonzepte eingeführten Disease-Management-Programme, das vom Nationalen Aktionsforum Diabetes geplante Nationale Diabetesprogramm sowie die veröffentlichten Gesundheitsziele für den Typ-2-Diabetes.

Die Bedeutung von Diabetes für das Gesundheitswesen ist hoch. Der größte Anteil der Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung bei Typ-2-Diabetesbetroffenen lag bei den Krankenhauskosten, gefolgt von den Arzneimittelkosten und Ausgaben für die ambulante Behandlung. Die hohen stationären Behandlungskosten stehen in engem Zusammenhang mit dem Vorliegen diabetesbedingter Komplikationen. Die möglichen Begleiterkrankungen und Folgeschäden sind vor allem Herz-Kreislauf- Erkrankungen, diabetische Augen-, Nerven- und Nierenschädigungen sowie Fußulzera. Wegen der häufig über lange Zeit symptomarmen Krankheitsentwicklung gibt es zudem viele Menschen mit einem unentdeckten Diabetes.

Das Robert Koch-Institut, das die Gesundheitsberichterstattung des Bundes in Kooperation mit dem Statistischen Bundesamt durchführt, veröffentlicht seit Anfang 2001 regelmäßig Themenhefte. Neben der Information über Gesundheit und Krankheit ist die Analyse und Identifikation von Handlungsbedarf ein besonderer Schwerpunkt dieser Reihe. Das GBE-Heft 24 "Diabetes mellitus" ist auf der RKI- Internetseite abrufbar und kann kostenlos schriftlich angefordert werden: Robert Koch-Institut, GBE, Seestraße 10, 13353 Berlin, E-Mail: gbe@rki.de, Fax: 01888 - 754-3513.

Herausgeber:
Robert Koch-Institut
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