Informationsdienst Wissenschaft (idw), 15.05.2004 

Insulinpumpen zunehmend eingesetzt

DDG-Kongress 2004: Diabetes-Experten diskutieren

Hannover, Mai 2004 - Immer mehr Menschen mit Typ 1-Diabetes nutzen eine Insulinpumpe, um ihren Körper mit dem lebenswichtigen Insulin zu versorgen. Durch technische Verbesserungen der Pumpen können sich Patienten damit heute sehr zuverlässig behandeln und dauerhaft eine gute Stoffwechseleinstellung erreichen. Die Vor- und Nachteile der Insulingaben mit der Pumpe diskutieren Experten auf der 39. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), die vom 19. bis 22. Juni in Hannover stattfindet.

Beim Typ 1-Diabetes sind täglich mehrfach gezielte Insulingaben notwendig, damit der Blutzuckerspiegel ausgeglichen ist und so auf Dauer Folgeerkrankungen vermieden werden. Die Behandlung mit einer Insulinpumpe ist eine Alternative zur heute gängigen Spritzentherapie: Im Gegensatz zu den Insulingaben in vorgegebenen Intervallen wird hier ständig eine kleine batteriebetriebene Spritzenpumpe am Körper getragen. Diese entleert über einen Schlauch kontinuierlich geringe Insulinmengen unter die Haut. Zu den Mahlzeiten wird auf Knopfdruck zusätzlich Insulin abgerufen - je nach dem, wie hoch der aktuelle Blutzuckerwert ist und was gegessen wird.

Die Insulinpumpe hat für einige Patientengruppen spezifische Vorteile: Hilfreich ist sie insbesondere, wenn die Blutzuckerwerte sehr schwanken. Eingesetzt werden sollte eine Pumpe auch bei Menschen, die sich körperlich wechselnd stark belasten, im Schichtdienst arbeiten oder bei Schwangeren mit Typ 1-Diabetes. Auch Eltern von Kleinkindern mit Diabetes berichten von einer großen Entlastung für die ganze Familie. Gerade bei unregelmäßigem Tagesablauf sichert die Insulinpumpe eine optimale Stoffwechseleinstellung und ermöglicht mehr Freiheit und
Flexibilität.

Bereits zehn Prozent aller Menschen mit Typ 1-Diabetes nutzen die Insulinpumpe, um ihren Blutzuckerspiegel zu regulieren. Beim Typ 2-Diabetes stellt sie eher eine Ausnahme dar. Ob und bei wem die Insulingaben über die Pumpe gesteuert werden sollten, müssen Arzt und Patient gemeinsam abwägen.

In dem Symposium "Indikationen zur Insulinpumpentherapie" werden auf der Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft der Einsatz der Pumpe bei Erwachsenen mit Typ 1- und Typ 2-Diabetes sowie bei Kindern und Jugendlichen erörtert. Außerdem geht es um die finanziellen Gesichtspunkte, die mit dem Einsatz der Pumpe verbunden sind.

TERMINHINWEIS

Pressekonferenzen:
Dienstag, 18.05.2004, 11:00 bis 12:00 Uhr
Ort: Bibliothek des Kinderkrankenhauses auf der Bult,
Janusz-Korczak-Allee 12, Hannover

Freitag, 21.05.2004, 11:00 bis 12:00 Uhr
Ort: Saal 108/109/110, Convention Center, Messegelände Hannover

Symposium "Indikationen zur Insulinpumpentherapie"
Freitag, den 21. Mai 2004,
10:30 bis 12:00 Uhr, Saal 16.2
Leitung: Christof Klinkert, Bad Oeynhausen; Rolf Renner, München
Andreas Liebl, Bad Heilbrunn: Insulinpumpentherapie bei Erwachsenen mit
Typ 1 Diabetes mellitus
Bettina Heidtmann, Hamburg: Insulinpumpentherapie bei Kindern und
Jugendlichen
Hans-Joachim Lüddeke, München: Insulinpumpentherapie bei Erwachsenen mit
Typ 2 Diabetes mellitus
A. Heyer, Aschaffenburg: Insulinpumpentherapie aus der Sicht der
Kostenträger

Ort: Messegelände Hannover

Weitere Informationen zur Fachtagung finden Sie unter:
www.ddg2004.de


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