dpa / news aktuell - ots, 29.09.2001 

Wissen über Schlaganfall, Herzinfarkt und Gefäßverschluss verbessert

Berlin (ots) -

Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, BARMER und Sanofi-Synthelabo legen Ergebnisse der größten deutschen Gesundheitskampagne vor / 200.000 persönliche Risikoprofile zeigen bei jedem Zehnten erhöhtes Schlaganfallrisiko / Aufklärung über das Internet sehr wirkungsvoll / alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede in der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Über 200.000 Menschen in Deutschland kennen heute nach Beendigung der 12 Monate dauernden Kampagne "Arterien - alles im Fluss?" ihr persönliches Schlaganfall-Risiko und können damit gezielt etwas dagegen unternehmen. Dies ist ein Ergebnis einer der größten deutschen Kampagnen zur Gesundheitsaufklärung. Ihre wissenschaftlichen Ergebnisse wurden heute von der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe, der BARMER und dem Pharma-Unternehmen Sanofi-Synthelabo der Öffentlichkeit in Berlin vorgestellt.

Die Präsidentin der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, Liz Mohn, verwies dabei auf die bedenklich geringe Kenntnis der Bevölkerung über medizinisch bedeutsame Diagnosewerte wie den Blutdruck oder das Gesamtcholesterin. "All diese Werte sind jedoch für die Frage, ob ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen Reaktionen nötig macht, von entscheidender Bedeutung." Ziel der Kampagne war es deshalb , möglichst viele Menschen über ihr persönliches Risiko zu informieren und das Bewusstsein für die Risikofaktoren arterieller Verschlusskrankheiten, von Herzinfarkt und Schlaganfall zu schärfen.

Angebote dazu gab es, nicht zuletzt über den Fragebogen zur Kampagne, seit September 2000 millionenfach, so der Geschäftsführer des Pharma-Unternehmens Sanofi-Synthelabo, Heinz Püttmann. Verteilt wurde der Fragebogen in Apotheken und in Zeitschriften, Tages- und Wochenzeitungen abgedruckt. Durch das Internet sind zusätzlich jüngere Menschen erreicht worden. Den ersten Fragebogen der Kampagne hatte Alt-Bundespräsident Prof. Roman Herzog entgegen genommen. Mit rund 205.000 ausgefüllten Fragebögen sind die Erwartungen deutlich übertroffen worden, so Püttmann.

Zehn Prozent der Menschen, die sich an der Kampagne beteiligt haben, weisen ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall auf, verdeutlichte der Berliner Neurologe Prof. Dr. Karl Einhäupl. Die Erfahrungen der Patienten belegen alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede in der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Besondere Bedeutung dafür hat das Vorgehen gegen den Bluthochdruck. Gemäß des Bremer Arzneimittelversorgungsforschers Prof. Dr. Gerd Glaeske hat sich das vorher geringe Verständnis der Bevölkerung für die Zusammenhänge zwischen Herzinfarkt, Schlaganfall und arteriellen Verschlusskrankheiten aufgrund der Kampagne erhöht. Allerdings zeigt der nach wie vor geringe Wissensstand über bedeutsame Gesundheitswerte, dass noch viel Aufklärungsarbeit notwendig ist. Immerhin hat ein Fünftel der Teilnehmer an der Fragebogenaktion ihr persönliches Risikoprofil zum Anlass für einen Arztbesuch außer der Reihe genommen.

Für die BARMER geht der Anspruch weit über die gemeinsame Initiative zu "Arterien - alles im Fluss?" hinaus, betonte deren Vorstandsvorsitzender Dr. Eckart Fiedler. Er schließe vielmehr die Frage ein, wie Menschen aufgrund ihrer chronischen Erkrankung medizinisch versorgt werden. Dass hier einiges im Argen liegt, belegen allein schon jüngste Feststellungen des Sachverständigenrates für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen, wonach nur fünf Prozent der Patienten mit Bluthochdruck adäquat versorgt werden. Dies ist für die BARMER nicht hinnehmbar. Deshalb unterstützt sie die schnelle Einführung leitliniengestützter Disease-Management-Programme im Rahmen der Reform des Risikostrukturausgleiches der Krankenkassen. Dies begreift die BARMER als zentrale Herausforderung für die Zukunft des Gesundheitswesens.

Für die Zukunft planen die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe, BARMER und Sanofi-Synthelabo, die erfolgversprechenden Ergebnisse der Kampagne auszubauen. In den nächsten Wochen ist die Homepage der Kampagne mit dem Risikotest für Interessenten unter www.arterie.com weiter erreichbar.


ots Originaltext: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
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Ansprechpartner der Redaktionen für weitere Informationen:

BARMER Ersatzkasse
Susanne Rüsberg-Uhrig
Tel. 0 202 / 5 68 - 1421

Sanofi-Synthelabo GmbH
Anne Schardey
Tel. 0 80 21 / 508 - 388

Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Anke Rodermann
Tel. 0 52 41 / 97 70 - 53


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