Weltdiabetestag 2001 |
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Weltdiabetestag 2001 Der 14. November eines jeden Jahres ist der Weltdiabetestag - es ist der Geburtstag des Insulinentdeckers Frederick Banting. Der Weltdiabetes-Verband „International Diabetes Föderation" (IDF) nutzt den 14. November, um mehr Aufmerksamkeit zu wecken für Diabetes und seine Folgen. |
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Grussworte der DDU für den Weltdiabetestag 2001 |
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GRUSSWORTE FÜR DEN WELTDIABETESTAG 2001 Auf nach Erfurt am 14. November 2001! Es gilt, in der Reihe der Landeshauptstädte nach Berlin 2000 in diesem Jahr den Weltdiabetestag in Thüringen zu feiern. Die Deutsche Diabetes-Union hat die Einladung des Thüringer Landesverbandes des Deutschen Diabetiker Bundes und der Thüringer Gesellschaft für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten die deutsche Zentralveranstaltung in der guten Stube Erfurts, dem Kaisersaal, auszurichten, von Herzen und mit großem Dank begrüßt. Es gilt, mit diesem Tag, der weltweit
am Geburtstag von Frederic G. Banting, einem der Entdecker des Insulins, als Diabetestag begangen wird, einen markanten
Akzent in Diabetes-Angelegenheiten zu setzen. Vom Weltdiabetestag 2001 erhoffen wir uns eine Mobilmachung dahingehend, dass
die genannten Gefäßkatastrophen Herzinfarkt und Schlaganfall nicht länger als quasi harmlose Zuckerkrankheit
gesehen werden. |
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Prof. Dr. HR Henrichs Präsident der Deutschen Diabetes-Union Prof. Dr. D. Tschöpe Präsidenten der Stiftung "Der herzkranke Diabetiker" |
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© Deutsche Diabetes Union |
Grussworte für den Weltdiabetestag 2001 |
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GRUSSWORTE FÜR DEN WELTDIABETESTAG 2001
Die wesentlichen Risikofaktoren, die bei der Entwicklung eines Diabetes eine Rolle spielen, sind Übergewicht und Bewegungsmangel. Diese Faktoren sind lebensstilbedingt, d. h. sie sind beeinflussbar. Wie schwer es jedoch ist, riskante oder ungesunde Verhaltensweisen zu verändern, weiß jeder, der es einmal versucht hat. Leider führt das Wissen um die Zusammenhänge zwischen Lebensstil und Gesundheit bzw. Krankheit häufig nicht zu einer entsprechenden Verhaltensänderung. Manchmal glückt sie erst, wenn man selbst oder jemand im nahen Umfeld von einer schweren Erkrankung betroffen wird. Um so wichtiger ist es, bereits früh im Leben die Weichen für ein gesundes Leben zu stellen: durch vernünftige ausgewogene Ernährung, viel Bewegung und Verzicht auf das Rauchen. In Studien konnte gezeigt werden, dass bei denjenigen, die regelmäßig Sport treiben, das Diabetes-Risiko um 50% geringer ist als bei Personen, die wenig körperlich aktiv sind. Jeder kann und sollte in eigener Verantwortung seinen Lebensstil so ändern, dass er dieser Krankheit vorbeugen kann mit dem zusätzlichen Effekt der Prävention auch anderer Zivilisationskrankheiten, wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Denn wir wissen inzwischen, dass gerade zwischen Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen ein enger Zusammenhang besteht. Aber auch Personen, die schon an Diabetes erkrankt sind, haben viele Möglichkeiten, aktiv zu werden, um besser mit ihrer Erkrankung zu leben. Fragen der Ernährung spielen hier ebenso eine wichtige Rolle, wie körperliche Aktivität als Bestandteil der Therapie. Patientenschulungen können dabei helfen und entscheidend dazu beitragen, Folgekrankheiten zu verzögern. Vor allem ist es für Menschen mit Diabetes wichtig, gut über ihrer Erkrankung Bescheid zu wissen. Nur so können sie die notwendigen therapeutischen Maßnahmen unterstützen. Die setzt jedoch voraus, dass ihnen die Informationen nutzerorientiert, praxisnah, wissenschaftlich fundiert und aktuell angeboten werden. Dabei gewinnen die modernen elektronischen Kommunikations- und Informationssysteme - und hier vor allem das Internet - zunehmend an Bedeutung. Mit diesen neuen Medien können Patientinnen und Patienten konkreter, anschaulicher und aktueller, als dies mit den klassischen Medien möglich wäre, über Fragen zur Gesundheit informiert werden. Voraussetzung ist jedoch, dass es entsprechende seriöse Informationsangebote gibt. Das Bundesministerium für Gesundheit will daher im Rahmen seiner Initiative Aktionsforum Gesundheitsinformationssystem für Deutschland - AFGIS - für eine Plattform sorgen, auf der alle Anbieter von Gesundheitsinformationen einen bestimmen Qualitätsstandard einhalten. Gleichzeitig sollen Strukturen für die Vernetzung von elektronischen Gesundheitsinformationssystemen mit gleichartigen Systemen auf europäischer Ebene geschafft werden. Auch im Bereich des Diabetes mellitus fördert das Bundesministerium für Gesundheit ein Fachinformationssystem - www.diabetes-deutschland.de -, das u. a. allgemein verständliche Informationen zu allen Fragen des Diabetes bietet.
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Die Bundesministerin für Gesundheit, Bonn, den 27.08.2001 Ulla Schmidt, MdB Fernruf 0228 / 941-1000 |
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© Deutsche Diabetes Union |
Programm des Weltdiabetestages 2001 |
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Infomarkt |
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Veranstaltungsinformationen |
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Poster zum Weltdiabetestag 2001 |
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Weitere Informationen |
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Presseberichte |
dpa / news aktuell - ots, 08.11.2001 Diabetes und Herz-Gefäßerkrankungen: die heimliche, unheimliche - vermeidbare AllianzEinladung der Deutschen Diabetes-Union (DDU) zum Weltdiabetestag am 14. November 2001 - Pressekonferenz am 13.11.2001Erfurt (ots) - Wir laden Sie herzlich zur Pressekonferenz ein:Weltdiabetestag 2001 "Diabetes - Herz und Gefäßsystem"13.11.2001, 10.30 Uhr - 12.00 Uhr, Kaisersaal Salon Schumann, Futterstr. 15/16, Erfurt
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ots Originaltext: Deutsche Diabetes-Union (DDU) Für Rückfragen Pressestelle Weltdiabetestag 2001: Ingetraud Witte und Anina Capalbo Merscheider Str. 204, 42699 Solingen Telefon: 0212 - 233 11 80, Telefax: 0212 - 233 11 81, Mobil: 0172 - 722 17 11 eMail: service@wahlpr.de Copyright © 2001 dpa / news aktuell |
Stiftung "Der herzkranke Diabetiker", 04.11.2001 Pressemitteilung zum Weltdiabetestag am 14. November 2001 (Motto: "Diabetes und Herz") Weil Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammen gehören: Stiftung "Der herzkranke Diabetiker" fördert fachübergreifende ZusammenarbeitStatement des Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung "Der herzkranke Diabetiker", Prof. Dr. med. Diethelm Tschöpe, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
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Stiftung "Der herzkranke Diabetiker", 04.11.2001 Pressemitteilung zum Weltdiabetestag am 14. November 2001 (Motto: "Diabetes und Herz") Zum WeltdiabetestagStatement des Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung "Der herzkranke Diabetiker", Prof. Dr. med. Diethelm Tschöpe, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut an der Heinrich-Heine-Universität DüsseldorfDas Motto des diesjährigen Weltdiabetestages "Diabetes und Herz" bringt
die Problematik, die sowohl die Patienten als auch die Behandler der chronischen Stoffwechselkrankheit Diabetes
mellitus immer deutlicher sehen, auf den Punkt: Diabetes, ganz besonders der Typ 2-Diabetes, ist nicht nur die
Jahrzehnte lang so genannte "Zuckerkrankheit", sondern vor allem auch eine Erkrankung, die die Organe
angreift. An einem erhöhten Blutzuckerwert allein verstirbt kein Mensch. Aus einem erhöhten Blutzuckerwert
allein ergibt sich noch nicht einmal ein Leidensdruck. Jahrelang erhöhte Blutzuckerwerte aber führen
zu Schäden an den großen und kleinen Blutgefäßen. Und zusammen mit verschwisterten Risikofaktoren
wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Störungen der Blutgerinnung führt eine chronische
Störung des Zuckerstoffwechsels unweigerlich zu Herzinfarkt, Nierenversagen und/oder Schlaganfall. |
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Stiftung "Der herzkranke Diabetiker", 04.11.2001 Zum Weltdiabetestag am 14. November 2001 (Motto: "Diabetes und Herz") Jeder kann sein Diabetes- und Herz-Kreislauf-Risiko senkenInterview mit dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung "Der herzkranke Diabetiker", Prof. Dr. med. Diethelm Tschöpe, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
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Stiftung "Der herzkranke Diabetiker", 04.11.2001 Zum Weltdiabetestag am 14. November 2001 (Motto: "Diabetes und Herz") "Diabetes - die große Gefahr für Herz und Kreislauf"Statement des Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung "Der herzkranke Diabetiker", Prof. Dr. med. Diethelm Tschöpe, Deutsches Diabetes-Forschungsinstitut an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
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Stiftung "Der herzkranke Diabetiker", 04.11.2001 10- Punkte Programm für "herzkranke Diabetiker"
Bitte fragen Sie Ihren Arzt, bzw. Ihren Patienten!
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dpa / news aktuell - ots, 06.11.2001 Bundesweite Aufklärungs-Kampagne zur größten Volkskrankheit DiabetesDeutsche Diabetes-Stiftung (DDS) und viele Förderer engagieren sichMünchen/Berlin (ots) - Über fünf Millionen Diabetiker sind in Deutschland
bereits in Behandlung - wohl jeder Zehnte unter uns ist an Diabetes erkrankt. Dramatisch ist, dass mehrere Millionen
nichts von ihrer Erkrankung wissen. Bis 2010 müssen wir mit einer Verdoppelung rechnen!
Umso mehr bedarf es dieser Aufklärungs-Kampagne !Deshalb startet die Diabetes-Stiftung mit dem 14. November 2001 diese auf viele Jahre angelegte Kampagne, die der Bevölkerung mit Hilfe eines einfachen RISIKO-CHECKS die Gefahr sichtbar machen soll. Diabetes ist ohne spektakuläre Symptome, tut zunächst nicht weh. Folglich fühlen sich sehr viele unter uns von d i e s e m Thema nicht angesprochen, wie z.B. bei Krebs oder Schlaganfall oder Aids - ein gefährlicher und oftmals folgenschwerer Irrtum. Denn auf Grund der zu spät entdeckten und nicht rechtzeitig behandelten Stoffwechsel-Erkrankung Diabetes kommt es sehr häufig zu Gefäßkrankheiten - mit dramatischen Folgen:
(Zahlen pro Jahr, Quelle: CODE-2-Studie)
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Die Welt, 14.11.2001 Welt-Diabetestag erinnert an unterschätzte VolkskrankheitGesunder Lebensstil und Disziplin als TherapieVon Kim Brandenburg Hamburg - Diabetiker erleiden drei bis fünf Mal häufiger einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall als Nichtdiabetiker. "Diabetes ist zu einer gefährlichen Gefäßkrankheit geworden", sagte der Präsident der Deutschen Diabetes-Union, Helmut Henrichs, am Dienstag auf einer Veranstaltung in Erfurt zum Weltdiabetestag am Mittwoch. Rund 80 Prozent der Zuckerkranken sterben an diesen Gefäßerkrankungen, und von den 300.000, die jährlich in Deutschland an Herzinfarkt erkranken, sind ein Drittel Diabetiker. Bislang habe sich die Medizin vorrangig auf Diabetesschäden an Augen, Nieren und Nervensystem konzentriert, sagte Henrichs. Das "diabetische Herz" würde noch unterschätzt. Nach neuesten Studien müsse sich die Diabetesbehandlung daher verstärkt der Kontrolle des Blutdruckes und des Cholesterinspiegels zuwenden. Allerdings gebe es in der Bevölkerung ein geringes Bewusstsein für die Gefährlichkeit der Diabetes. In Deutschland leben etwa acht Millionen Diabetiker, die Hälfte unerkannt. Heute am Weltdiabetestag, dem Geburtstag des Insulin-Entdeckers Frederick Banting (1891-1941), machen Ärzte und Betroffene auf Gefahren und Behandlungsmöglichkeiten der Volkskrankheit aufmerksam. Und Psychologen weisen mit einer neuen Studie darauf hin, dass Ängste und Depressionen von Diabetespatienten oft unerkannt bleiben. Weniger als die Hälfte der Ärzte sehe sich in der Lage, die psychischen Bedürfnisse ihrer Patienten zu erkennen und darauf einzugehen. Trotzdem überwiesen nur sehr wenige ihre Patienten an einen Psychologen, stellt die Untersuchung unter Schirmherrschaft der Internationalen Diabetes-Vereinigung fest. Mediziner unterscheiden zwischen einem Diabetes Typ 1, an dem rund zehn Prozent der Zuckerkranken und meist jüngere Patienten leiden, und einem Diabetes Typ 2. Bei dem mit 90 Prozent erheblich weiter verbreiteten Typ 2 sind die Symptome zu Beginn der Krankheit nicht so drastisch: "Die Patienten klagen meist über allgemeine Mattigkeit", sagt Peter Bottermann, Medizinprofessor und Sprecher der Deutschen Diabetes-Gesellschaft. Erst in fortgeschritteneren Stadien kämen Sehprobleme, eine taubes Gefühl an den Füßen oder schlecht heilende Wunden hinzu. "Wegen der schleichenden Symptome wird Diabetes Typ 2 oft erst per Zufall erkannt." Es drohen jedoch Spätfolgen wie Erblindung, Amputationen und Nierenversagen. "Die beste Behandlungsmöglichkeit bei Diabetes Typ 2 ist eine Änderung der Lebensgewohnheiten", sagt Bottermann. Eine gesunde, kohlenhydratreiche und fettarme Ernährung sowie ausreichend Bewegung könnten in den meisten Fällen den Diabetes aufhalten. "Dies ist so ziemlich die einzige Krankheit, bei der Patienten sich selbst behandeln müssen. Der Doktor kann nur beratend zur Seite stehen." Oft sei es jedoch schwer, die Betroffenen zu einem neuen Lebensstil zu bewegen. Laut Bottermann sind rund 85 Prozent der Patienten übergewichtig. Beim Diabetes Typ 2 produziert der Körper - im Gegensatz zum Typ 1 - zwar noch eigenes Insulin, jedoch nicht in ausreichender Menge. Dieses Hormon der Bauchspeicheldrüse reguliert den Stoffwechsel. Ist die Insulinproduktion gestört, nehmen die Körperzellen nicht mehr ausreichend Zucker zur Energieversorgung auf, der Patient fühlt sich müde. Im Gegenzug steigt der Blutzuckerspiegel, was zu den schweren Folgeschäden führen kann. Beim Diabetes Typ 1 produziert der Körper kein Insulin mehr - der Patient ist da zwingend auf Insulinspritzen angewiesen. Nach wissenschaftlichen Einschätzungen wird sich die Zahl der Diabeteskranken in Deutschland in den kommenden 10 bis 20 Jahren verdoppeln. Eine Ursache ist der häufig ungesunde Lebensstil in Industrieländern. Auch weltweit sei mit einem großen Anstieg zu rechnen, so zum Beispiel in Schwellenländer einhergehend mit dem wirtschaftlichen Aufstieg, erklärt Bottermann. Ein gutes Beispiel für dieses Phänomen sei Deutschland: "In der Nachkriegszeit gab es bei uns quasi keinen Diabetes Typ 2."
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Thüringer Allgemeine Zeitung, 14.11.2001 GefäßkatastrophenVon Jürgen REICHENBÄCHER
Mancher der etwa 160 000 Thüringer Diabetiker wird schockiert sein, wenn er die aktuelle Nachricht dazu liest. Nachricht von Experten wie den Professoren Rüdiger Landgraf, Peter Bottermann (beide München), Helmut Henrichs (Quakenbrück) oder Harald Schmechel (Weimar): 75 Prozent aller Patienten mit Diabetes sterben an Herzinfarkt oder Schlaganfall. Die vermeintlich "entschärfte Zuckerkrankheit" mit Durst und Mattigkeit hat ihr Bedrohungspotenzial dramatisch gewandelt. Sie entpuppt sich immer spürbarer als heimlich schwelende Gefäßerkrankung. Zunächst ging es nur um Gefäßschädigungen mit Gefahren für Augen, Nieren oder Unterschenkel (diabetischer Fuß, oft lebensrettende Amputation). Am Ende von unbehandelter oder zu spät erkannter Diabetes steht heute die Gefäßkatastrophe, mit nur hier neuen, sonst aber längst bekannten und gefürchteten "Komplizen im Schadenskartell" - Übergewicht, Bluthochdruck, Störung des Fettstoffwechsels. Der 40-jährige Diabetiker hat das Risiko eines 70-jährigen Nichtdiabetikers. Die erbliche Komponente erhöht es um das 2,5-Fache, hieß es. Oder: Frauen mit Übergewicht schleppen das dreifache Diabetesrisiko mit sich herum, Männer das 2,3-fache. Dabei sollen etwa 20 000 Thüringer die Gefahr gar nicht erkennen können, weil ihre Diabetes noch unerkannt ist. Zugleich muss die Statistik wei-teren Anstieg registrieren; in den nächsten zehn Jahren auf rund 180 000 Erkrankte. Aber dem kann einiges entgegen gestellt werden. 40 Schwerpunktpraxen klären auf, stellen richtig ein. Seit 1994 auf Grundlage eines Vertrages mit der AOK, seit 1998 als Bundesmodellprojekt. "Betreuung und Aufklärung haben sich deutlich verbessert," sagt Edith Claußen, Landeschefin vom Diabetikerbund. Indes, noch fehlen weitere fünf bis zehn solche Praxen, besonders im Ilmkreis und Sondershausen. Und von den 1200 Hausärzten mit solcher Berechtigung wären dem Projekt nur rund 400 treu geblieben, so Claußen. Aber heute, aus besonderem Anlass, soll eine weiterführende Vereinbarung mit der AOK unterschrieben werden. Dringlich nötige Aufklärung und Hilfe dürfen nun erst recht nicht nur AOK-Versicherten zugute kommen. Andere Kassen werden heute aufgefordert, sich anzuschließen. Wie stets wiegt frühes Erkennen schwer. Die 70 Diabetiker-Selbsthilfegruppen im Freistaat
sind dabei hoch zu schätzen.
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Freies Wort, 14.11.2001 14. NOVEMBER - WELTDIABETESTAGIn Thüringen leben 135000 DiabetikerVon Anke Schmidt-Kraska In Erfurt werden Betroffenen und Medizinern Vorträge und Diskussionen geboten, um „Herzinfarkt und Schlaganfall als Diabetes-Folgen zu verstehen“. Dass Diabetiker häufiger an „Augen- und Nierenerkrankungen leiden, ist bekannt, aber dass Infarkte Diabetiker häufiger treffen als Gesunde“, müssen sich Betroffene und all jene Menschen bewusst machen, die zu den „Risikogruppen“ gehören, meint Prof. Helmut R. Henrichs von der Deutschen Diabetes-Union. Unter den 300.000 Menschen, die jährlich in Deutschland einen Herzinfarkt erleiden, seien 120.000 Diabetiker, jedoch überlebten 70 Prozent der Diabetiker eine solche Herzattacke nicht. So steige bei „zuckerkranken“ Frauen das Herzinfarkt-Risiko auf das Sechsfache, bei Männern auf das Vierfache. Laut Dr. Hannelore Löwel vom Institut für Epidemiologie in Oberschleißheim seien vor allem Menschen gefährdet, die in der Kindheit an Übergewicht litten, erblich vorbelastet“ und eine „ungesunde Lebensweise“ hätten. Der Präsident der Deutschen Diabetes-Gesellschaft, Prof. Rüdiger Landgraf rät zu „körperlicher Aktivität sechsmal in der Woche“ und einer kombinierten Therapie bei Diabetespatienten. „Das Abc-Rezept beinhaltet blutdruck-, cholesterin- und blutzuckerorientierte Therapien“, so Landgraf. Doch neben der medikamentösen Behandlung, einer umfangreichen Aufklärung ist nach Ansicht der Internationalen Diabetes-Föderation auch die emotionale und psychische Aufklärung der Betroffenen erforderlich. Laut einer Studie fühlen sich 70 Prozent der in Deutschland lebenden Diabetiker wohl. Ein Fortschritt, der sowohl der Früherkennung als auch der Therapie durch Hausärzte, Fachärzte und Diabetes-Berater zu verdanken ist. Vor der Erfindung des Insulins 1922 bedeutete die Diagnose Diabetes das Todesurteil. 95 Prozent der Diabetiker leiden am Diabetes mellitus Typ II, der so genannten „Altersdiabetes“. Die Zahl der Diabetiker weltweit wird nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation bis zum Jahr 2025 von derzeit 150 Millionen Menschen auf 300 Millionen steigen. Die Komplikationen von Diabeteserkrankungen machen laut Diabetes-Union zwischen fünf und zehn Prozent des nationalen Gesundheitsbudgets aus.
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Thüringische Landeszeitung, 14.11.2001 Immer mehr Zuckerkranke
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